SMW
Informationen zum Hersteller
Stockdorfer Motorenwerk AG
München, Damenstiftstraße 5 (Verwaltung) (18. Juli 1922 – 1924)
Stockdorf, Post Planegg (18. Juli 1922 – August 1928)
Bayerisches Motorenwerk Stockdorf GmbH
Stockdorf (28. September 1927 – 28. Februar 1928)
Stockdorfer Motorenwerk GmbH
Stockdorf (28. Februar 1928 – 8. Juli 1941)
Die nach ihrem Gründer benannte Maschinenfabrik „Hermann Wiegand“ in Stockdorf wird nach dessen Tod im Jahr 1917 von seiner Witwe Pauline weitergeführt, die sich Ende 1918 erneut vermählte und dadurch den Namen Schelosky annahm. Ihr Ehemann Friedrich Schelosky übernahm die Stelle des Prokuristen der Firma. Hergestellt wurden in diesem Unternehmen schnelllaufende Bohrmaschinen, die in manchen Funktionen patentrechtlichen Schutz aufwiesen. Im April 1922 geriet die Firma in finanzielle Schwierigkeiten und beantragte das Konkursverfahren. Der amtlich festgelegte Prüfungstermin für die seit Juni angemeldeten Forderungen war für 18. Dezember 1922 festgelegt. Die Maschinenfabrik samt zugehörigem Grundstück erwirbt im Zuge dessen die „Stockdorfer Motorenwerk AG“ am 27. Dezember 1922, welche deren Fertigung auf Motor- und Motorradfabrikation umstellt.
Die „Stockdorfer Motorenwerk AG“ wurde am 18. Juli 1922 gegründet mit dem Unternehmenszweck:
- der Herstellung und des Vertriebs von Motoren und industriellen Erzeugnissen
- der Errichtung und Erwerb von Anlagen hierfür
- und der Beteiligung an Unternehmungen
Die Gründer der Aktiengesellschaft waren:
- Bankhaus K. Guth & Co. KG (München)
- Major a.D. Hans Freiherr von Könitz (Ising am Chiemsee)
- Dr. Ing. Karl Rühmer (Krailling)
- Hauptmann a.D. Vinzenz Mandl (Krailling)
- Major a.D. Gustav Kastner (Sonnenhof am Bodensee)
Als Vorstand der Gesellschaft werden Dr. Ing. Karl Rühmer, Hans Freiherr von Könitz und Vinzenz Mandl benannt.
Dr. Ing. Karl Rühmer verfolgte wohl durch den Erfolg des „Flink“-Leichtmotorrades, welches zunächst durch das „Technische Büro Burg KG“ und anschließend durch Rühmers eigene Handelsfirma „Münchener Motorfahrzeuge Dr-ing. Rühmer KG“ vertrieben wurde, die Idee, auch eigene Motorräder herzustellen und zu verkaufen. Die Folge war die Gründung der „Stockdorfer Motorenfabrik AG“, welche die Fabrikation der bekannten Bosch-Douglas Benzin-Motoren von der „Robert Bosch AG“ übernahm, um sie für die Verwendung als Motorrad-Einbaumotoren umzurüsten. Dazu erhielten sie von Bosch das Alleinerzeugungsrecht, die gesamten Vorrichtungen sowie die Werkzeuge, um diese serienweise zu produzieren. Die Stockdorfer Firma hat es in kurzer Zeit verstanden, diesen für stationäre Zwecke produzierten Motor als Motorradmotor auszubauen. Für die Oberflächenbehandlung weiterer Motorradteile suchte man zudem eine komplette Vernickelungsanlage.
Die „Karü“-Motorräder
Man entwickelte zunächst ein Motorrad unter Verwendung des genannten Bosch-Douglas Zweizylinder Viertakt-Boxer-Motors, der bei einer Bohrung von 62 mm und einem Hub von 60 mm Hub, also bei rechnerisch etwa 362 ccm Hubraum, effektive 3 PS leistete. Der gekapselte Bosch-Hochspannungsmagnet mit Zahnradantrieb im gekapselten Rädergehäuse war staubsicher angebracht. Beide Fahrzeugbremsen, die auf eine Riemenfelge im Hinterrad wirken, sind in ihrer Konstruktion einfach und verstellbar. Zur Kraftübertragung vom Motor mittels Kette auf das Hinterrad ist ein Zweiganggetriebe mit Kickstarter und Korklamellenkupplung zwischengeschaltet. Für die Räder werden Fichtel & Sachs Naben verwendet, wobei das Vorderrad über eine Pendelgabel abgefedert wird. Das Fahrzeug wurde ab Frühjahr 1923 unter dem Markennamen „Karü“ (abgeleitet aus dem Namen Karl Rühmer) und der Modellbezeichnung „B I 2,75 PS“ in schwarzer Lackierung angeboten. Den Vertrieb des Kraftrads übernahm die neu aufgestellte „Münchener Motorfahrzeuge Dr. ing. Rühmer KG“, an welcher die „Stockdorfer Motorenwerk AG“ als Komplementär beteiligt war. Gleichzeitig wechselt in der Aktiengesellschaft Gustav Kastner in den Vorstand.
Des Weiteren übernahm die genannte Vertriebsgesellschaft ab 22. März 1923 die Vertretung der „Flink“- und „Helios“-Motorräder, welche beide von der „Bayerischen Flugzeug-Werke AG“ und nach deren Umbenennung im Anschluss von der „Bayerische Motoren Werke AG“ hergestellt wurden. Als „Generalvertreter für Deutschland“ der Vertriebsgesellschaft bestand eine enge geschäftliche Verbindung zu BMW. Dies erklärt möglicherweise auch den Gedanken den BMW M2 B15 Motortyp in einem weiteren „Karü“-Modell zu verwenden.
Es entstand schließlich das Modell „Karü 2“. Diese neue Motorradkonstruktion, welche ab circa Juni 1923 erhältlich war, wurde mit einem robusten Doppelschleifenrahmen ausgeführt. Der längs eingebaute BMW-M2 B15-Motor leistete nach Werbeanzeige die bekannten 6,5 PS bei einem Hubraum von ca. 500 ccm. Als Vorderradfederung war hier eine gezogene Kurzschwinge verbaut und mit zwei seitlich an der Vorderradgabel montierten Blattfederpaketen ausgeführt. Dies erinnerte sehr an die Federung des erst im September 1923 vorgestellten BMW R32 Modells, welches ein zentral angeordnetes Federpaket verwendete. Das Hinterrad wurde auf der linken Fahrzeugseite über ein Dreigang-Getriebe durch Kette angetrieben. Auf der rechten Seite war weiterhin eine Bremsfelge angebracht auf der zwei Klotzbremsen über Hand- und Fußbetätigung wirkten. Bequem war sicherlich das Aufbocken des in „Mercedesrot“ lackierten Motorrades über einen modernen Mittelständer.
Das bisherige Modell „B I“ wurde außerdem im Juni 1923 durch das Modell Karü-„B II“ ersetzt. Auch diese neue Type erhielt einen überarbeiteten Rahmen und ebenfalls eine neue Vorderradgabel mit Blattfederung, allerdings mit nur einem mittig angeordnetem Federpaket. Die sonstigen Ausstattungselemente wie Getriebe, Hinterradständer, usw. blieben konzeptionell ähnlich gehalten wie beim vorherigen Modell „B I“.
Schon im Juni 1923 berichten die Zeitungen von ersten Erfolgen auf „Karü“-Maschinen. So findet man in Werbeanzeigen die Angaben über einen zweiten Platz des Fahrers Trautwein, vermutlich auf einer „Karü 2“-Maschine, in der Klasse der Krafträder bis 750 ccm Hubraum bei der am 17. Juni 1923 stattgefundenen Zuverlässigkeitsfahrt durch Bayerns Berge. Einen Monat später erzielte Ritzinger aus Essenbach auf einer „Karü“-Maschine den Sieg beim Amateurfahren des Motorradrennens in Straubing. Ende September 1923, beim Böbinger Bergrennen, erreichte man ebenfalls große Erfolge. In der Klasse der Fachfahrer bis 350 ccm Hubraum siegte Trautwein auf „Karü“, gefolgt von Klotz und Sandler, ebenfalls auf „Karü“-Maschinen. Ritzinger startete hier auf einem „Helios“-Motorrad in der Fachfahrerklasse bis 500 ccm und siegte vor Seelos auf einer „Bayern“-Maschine. In der Fachfahrerklasse bis 750 ccm Hubraum erreichte Trautwein mit dem großem „Karü 2“ Modell den ersten Platz. Ein halbes Jahr später, im April 1924, kam Trautwein auf „Karü 2“ beim Bergrennen in Kehlheim auf den zweiten Platz in der Klasse der Kategorie B bis 500 ccm Hubraum.
Neben den „Karü“-Motorrädern bietet die Stockdorfer Motorenwerk AG im Herbst 1923 auch Emaillierungsarbeiten für Motorräder und Fahrräder sowie Vernickelungen an.
Weil Dr.-Ing. Karl Rühmer Ende September 1923 aus der Vertriebsgesellschaft „Münchener Motorfahrzeuge Dr.-Ing. Rühmer KG“ ausstieg, firmiert sich diese Gesellschaft Anfang Dezember um in die „Münchner Kraftfahrzeuge GmbH“. Die Stockdorfer „Karü“-Motorräder werden nun über diese neue GmbH vertrieben. In Dresden sind die „Karü“-Motorräder mittlerweile über die Firma „Pachtmann & Schmitz“ erhältlich. Die Type „B II“ offeriert man als Tourenmodell. Eine sportliche Variante dazu erscheint als Type „B III“ in den Werbeanzeigen. Auch das Modell „Karü 2“ ist weiterhin erhältlich. Der Absatz scheint aber in Summe unzureichend gewesen zu sein, da man ab September 1923 bei der „Stockdorfer Motorenwerk AG“ Kurzarbeit anmelden musste. Die gesamte Werksproduktion von 1923 konnte dennoch an die Vertriebsgesellschaft „Münchner Motorfahrzeuge GmbH“ verkauft werden. So wurde trotz der kritischen Finanzlage weiter in Betriebsmittel investiert.
Für die technische Weiterentwicklung suchte man im März 1923 über Zeitungsanzeigen einen Ingenieur, weitere Mitarbeiter sowie einen Motoren-Fachmann als Betriebsleiter für die Fertigung. Dr. Ing. Karl Rühmer und Hans Freiherr von Könitz verlassen Anfang Mai 1924 den Vorstand der Aktiengesellschaft. Die Gründe hierfür sind in den verfügbaren Quellen nicht näher beschrieben.
Rühmer und (vermutlich: Hans) Sandler waren im Juli 1924 Teilnehmer auf „Karü“-Motorräder bei der Badener Fahrt des BAC (Bayerischen Automobil Club). Vom selben Klub wurde am 9. November 1924 ein Ballonverfolgungswettbewerb ausgetragen, bei dem Dr. Rühmer und Oberingenieur Steigenberger auf den neuen „SMW“-Motorrädern in der Starterliste aufgeführt werden.
Die „S.M.W.“-Motorräder
Das bisherige „Karü 2“-Modell wird etwas überarbeitet und daraufhin ab September 1924 unter der Marke „S.M.W.“ als Reise- und Sportmaschine Type „S I“ angeboten. Im Wesentlichen montierte man einen moderneren Tank und rüstete die Bremsen auf effektivere Innenbackenbremsen um, die auf eine Doppelbremsnabe im Hinterrad wirken. Die Leistung des M2 B15 Motors wird erhöht und mittlerweile mit 8,5 PS angegeben, womit bei einem Gewicht von 120 Kilogramm angeblich Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h möglich waren. In Verwendung kam außerdem ein Dreigang-Getriebe von Hurth mit einer Dreiplatten-Lamellenkupplung. Die neue „S.M.W.“-Maschine wie auch die kleinen Touren- und Sportversionen der „Karü“ mit Stockdorfer Douglas-Motor werden nun für das Gebiet München und Umgebung auch von der Münchener Fahrzeughandlung „Sport-Industrie GmbH“ vertrieben, die gleichzeitig auch das neu auf dem Markt gekommene „K.R.“-Motorrad der „Münchner Motorfahrzeuge GmbH“ anbot. In Nürnberg wird eine „S.M.W.“ durch die Firma Dill auf der Nürnberger Sportschau 1925 präsentiert. Das Modell wird ebenfalls ein paar Monate später auf der Deutschen Verkehrsausstellung in München gezeigt. Produziert wird diese „S.M.W.“-Motorradtype „S I“ bis ins Jahr 1928.
Ein Metallarbeiterstreik im April und Mai 1924 hatte die Annullierung größerer Bestellungen zur Folge, die bei der „Stockdorfer Motorenwerke AG“ 1924 zu einem Bilanzverlust von 5.278 Mark beitrugen. Ein weiterer Bilanzfaktor war die generell eher ungünstige wirtschaftliche Absatzlage der Motor- und Motorradindustrie zu dieser Zeit, so dass auch teilweise mit Kurzarbeit gewirtschaftet werden musste. Man konnte allerdings für den Absatz der Benzin-Motoren Staatsaufträge sichern, die eine Beschäftigung bis Anfang 1926 gewährleisten sollten.
Oberingenieur Otto Steigenberger beendete im Juni 1925 seine Vorstandstätigkeit und war anschließend bis April 1926 als Prokurist des Unternehmens beschäftigt. Gustav Kastner übernahm im Anschluss die Funktion des Prokuristen.
Im Geschäftsjahr 1925 brachte der Zusammenbruch der „Münchener Motorfahrzeuge GmbH“, an der die Aktiengesellschaft beteiligt war, dem Stockdorfer Motorenwerk Verluste durch uneinbringliche Forderungen ein, die in Form von Warenübertragungen herabgemindert werden konnten, aber dennoch eine starke Beanspruchung der flüssigen Mittel zur Folge hatten. Zusätzlich musste die Motor- und Motorradfabrikation ab Oktober wegen Absatzstockungen und der Zahlungskrise stark eingeschränkt werden. Der Motorradabsatz war zeitweise gänzlich lahmgelegt und selbst Veräußerungen von Fertigfabrikaten unter den Selbstkosten -unter anderem wohl auch von „K.R.“-Motorrädern- konnten den Absatz nicht beleben. Dies war sicherlich ein Grund, warum man vorsorglich zur Generalversammlung am 20. Januar 1926 eine Beschlussfassung über die Liquidation der Aktiengesellschaft oder der Veräußerung des Gesellschaftsvermögens im Ganzen einplante. Durch Wechsel von Aktienbesitz konnte man aber die erforderlichen finanziellen Mittel erhalten, die eine Fortführung der Gesellschaft gewährleisteten. Die Leitung der Aktiengesellschaft übernahmen daraufhin Vinzenz Mandl und als technischer Leiter der bisherige Prokurist Dipl.-Ing. Otto Steigenberger.
Das Folgejahr 1927 zeigte leider keine wirtschaftliche Besserung und man musste erneut einen Verlust verbuchen. Der Betrieb konnte nur durch Kurzarbeit und verminderter Belegschaft aufrechterhalten werden. Aufgrund dessen beschloss die außerordentlich einberufene Generalversammlung im Juli 1927 die Aktiengesellschaft aufzulösen und deren reduziertes Vermögen in eine GmbH einzubringen.
Die neue Firma bekam zunächst den Namen „Bayerisches Motorenwerk Stockdorf GmbH“ mit Sitz in Stockdorf und wurde am 1. Oktober 1927 ins Handelsregister eingetragen. Gegenstand der GmbH war die Weiterführung des Betriebes der bisherigen AG mit den bisherigen Produkten wie mehrspindeligen Schnellbohrmaschinen, Motorrädern, Motorschneekufen und transportable Benzin-Aggregate, die hauptsächlich ins Ausland verkauft werden. Vinzenz Mandl wurde hierzu als Geschäftsführer bestellt. Den Firmennamen änderte man allerdings schon wenige Monate später in „Stockdorfer Motorenwerk GmbH“.
Anfang des Jahres 1929 erscheint ein neues 12 PS starkes „SMW“-Modell in der Preisliste der Fachzeitschrift „Motor und Sport“. Bezeichnet wird die neue Tourenmaschine als „S II“. Das Fahrgestell bei dieser Konstruktion ist annähernd gleich zur vorherigen Type, lediglich die Vorderradgabel wurde etwas robuster ausgeführt. Als Antrieb wird nun ein seitengesteuerter englischer 498 ccm Sturmey-Archer-Motor eingesetzt, der mit einer Bohrung von 79 mm und einem Hub von 101 mm ausgelegt ist. Eingebaut ist ein Hurth-Dreigang-Getriebe mit Leerlauf, Kupplung und Kickstarter. Gebremst wird mit zwei Innenbackenbremsen, vorne mit einem Trommeldurchmesser von 210 mm, hinten mit einem Durchmesser von 160 mm. Man erreicht bei einem Fahrzeuggewicht von circa 140 kg eine Geschwindigkeit von 110 km/h. Fahrzeugabbildungen zu diesem Modell findet man meist im Zusammenhang mit den Werbeanzeigen der ebenfalls im Unternehmen produzierten „S.M.W.“-Motorrad-Schneekufen. Auf Wunsch war auch ein Sportmodell mit 500 ccm ohv-Sturmey-Archer in gleicher Ausstattung erhältlich sowie eine Version für Beiwagenbetrieb mit einem seitengesteuerten 600 ccm Strurmey-Archer-Motor. Vermutlich wechselt man den Antrieb der „S II“ im Laufe des Jahres auf ein seitengesteuertes 500 ccm Aggregat des Herstellers Blackburne, welches in der Standard-Version 14 PS leistete und auch als Sport-Version mit 16 PS Motor erhältlich war. Unklar ist, ob Letzterer ein sportlicher seitengesteuerter Motor oder ein oben gesteuerter Motor war.
Anfang 1931 wird das Sportmodell der „S II“ durch das neu entwickelte Modell „S III“ ersetzt. Dieses besitzt ebenfalls einen Doppelschleifenrahmen wie bereits die vorherigen Ausführungen. Als Antrieb wird ein sportlicher 22 PS ohv-Blackburne-Doppelport-Motor verbaut, der eine Bohrung von 81 mm und einen Hub von 96,8 mm aufweist. Das Dreigang-Vierplattengetriebe kam vom Münchener Hersteller Hurth. Für den Tank wählt man nun einen moderneren Satteltank und auch eine zeitgemäße Tiger-Gabel wird montiert.
Mitte des Jahres entfällt die „S II“-Tourenmaschine aus dem „SMW“-Motorradprogramm und drei steuerfreie 200 ccm Motorradausführungen mit 6 PS Motorleistung werden angeboten. Über diese Modelle sind aber keinerlei weitere Informationen zu finden.
Im Dezember 1931 stirbt der Firmenvorstand Vinzenz Mandl nach kurzer Krankheit. Dies war vermutlich auch der Grund des Produktionsendes der „SMW“-Motorräder zur Jahreswende. Die Geschäftsleitung der „Stockdorfer Motorenwerk GmbH“ übernahm der Münchener Kaufmann Georg Hinsberg, der im Mai 1935 von Direktor Josef Pfeiffer aus München abgelöst wird. Die Gesellschafterversammlung im April 1936 beschließt die Auflösung des Unternehmens zum Ende des Monats. Die anschließende Abwicklung der „Stockdorfer Motorenwerk GmbH“ wird am 8. Juli 1941 beendet und die Gesellschaft im Anschluss daran aus dem Handelsregister gelöscht.
(Zusammengestellt von: Helmut Kraus. Juli 2025)
Quellen:
(1) Münchener neueste Nachrichten, 1917, 1922-1932
(2) Deutscher Reichsanzeiger, 1909, 1918, 1922-1925, 1927-1928, 1932, 1936-1935, 1941
(3) Kölnische Zeitung, 1922
(4) Karlsruher Tagblatt, 1922
(5) Hoppenstedt, Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 1923/1924, 1926
(6) Berliner Börsen-Zeitung, 1923
(7) Der Motorfahrer, 1923, 1930, 1932
(8) Fahrrad, Nähmaschine und Motor, 1923 (nicht geprüft)
(9) Adressbuch München, 1924-1927
(10) Allgemeine Zeitung, 1924
(11) Illustrierte Motorzeitung, 1924-1925
(12) Der Motorrad-Markt, 1927
(13) Der Auto- und Motorrad-Markt, 1929
(14) Das Motorrad, 1929
(15) Motor und Sport, 1928-1929, 1931
(16) Mobiloel Schmierwegweiser, 1929
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