Gehlich
Informationen zum Hersteller
Gehlich-Fahrzeug-Fabrik KG
Görlitz, Konsulstrasse 18
Wann der Ingenieur Gerhard Gehlich (siehe auch unter „Zetge“) seine Firma „Gehlich-Fahrzeug-Fabrik KG“ in den 1920er Jahren gegründet hatte, ist nicht genau einzugrenzen, es sollte spätestens im Herbst 1924 gewesen sein. Er brachte unter der Bezeichnung „Gehlich-Kraftrad“ ein Motorrad auf den Markt, das mit einem aus dem eigenen Betrieb hergestellten geschlossenen Rohrrahmen und einem als „Typ Z Modell III“ bezeichneten 4 PS-DKW-Zweitaktmotor mit Gebläsekühlung ausgeführt war. Im September 1924 bewirbt man das Fahrzeug noch mit 3,5 PS Leistung. Der Motor mit 60 mm Bohrung und 60 mm Hub besaß ca. 169 ccm Hubraum und somit 0,972 Steuer-PS. Das Zweigang-Getriebe mit Kupplung und Kickstarter war dabei im Motorgehäuse integriert. Die Kraftübertragung auf das Hinterrad erfolgt mittels Riemen. Zur Abfederung des Vorderrades wird eine Pendelgabel verbaut. Bei einem Gewicht von ca. 65 kg konnte damit eine Geschwindigkeit bis zu 70 km/h erreicht werden. Eine Felgen- und eine Bandbremse sorgten für sicheres Verzögern. Auffällig ist der an der Oberseite etwas gekrümmt ausgeführte Tank und das dementsprechend verlaufende obere Rahmenrohr. Die Emaillierung ist in warmer, jedoch praktischer Tönung gehalten. Verkauft und präsentiert wurde das Motorrad in der Automobil-Ausstellungs-Halle von Kurt Lustig in der Görlitzer Konsulstrasse.
Die Firma bot zudem auch Motorrad-Komponenten an, wie beispielsweise Schalldämpfer-Ausführungen.
(Zusammengestellt von: Helmut Kraus. November 2025)
Quellen:
(1) Der Auto-Markt, 1924
(2) C. Walther Vogelsang, Das Motorrad – sein Bau und seine Behandlung, 1925
(3) Adressbuch Görlitz. 1925-1927
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