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Steidinger

Informationen zum Hersteller

 

Steidinger GmbH
Abt.: Welt-Motorenbau
St. Georgen, Schwarzwald

Motorfahrzeugbau Steidinger
St. Georgen, Schwarzwald 


Die Brüder und Fabrikanten Christian und Josef Steidinger gründen am 01.01.1907 die offene Handelsgesellschaft „Gebrüder Steidinger“ in St. Georgen (Schwarzwald). Schnell entwickelt sich daraus eine Fabrik für Feinmechanik, die Produkte wie Laufwerke, Manometer sowie Uhr-, Zähl- und Registrierwerke herstellt. 

Josef Steidinger verlässt die gemeinsame Firma im Sommer 1913, nachdem er Anfang 1913 seine eigene Firma „Perpetuum Schwarzwälder Federmotoren- & Automatenwerke, Inhaber Josef Steidinger“ gründete.  

Christian Steidinger führt die oHG unter der bisherigen Bezeichnung weiter und firmiert diese 10 Jahre später, im März 1923, in „Gebrüder Steidinger GmbH“ um. Neben Christian Steidinger ist der Kaufmann Moritz Diegel aus Brigach-Sommerau als Geschäftsführer bestellt. 

Vermutlich um 1925 bewirbt die „Gebrüder Steidinger GmbH“ den „Welt-Motor“. Es handelt sich dabei um einen Zweitaktmotor. Der Leichtmetall-Zylinderkopf fällt durch seine senkrechten Kühlrippen auf, erst der Zylinder verfügt über eine horizontale Verrippung. Für das Aggregat wird ein Gewicht von 11 kg angegeben.

Verbaut wird dieser Motor in den eigenen Motorradkonstruktionen. Unter dem Firmennamen „Motorfahrzeugbau Steidinger“ wird im Sommer 1926 das „Sportmodell“ in zwei Versionen annonciert. Der Typ O, eine leichte 200 ccm Maschine mit 1,2 Steuer-PS, verfügt über einen Ketten-Riemenantrieb und leistet 3,5 PS an der Bremse. Der Typ S mit Ketten-Kettenantrieb bringt es bei vermutlich 250 ccm auf eine Leistung von 4,5 PS. 

Verbaut sind die oben beschriebenen Motoren in einem Rohrrahmen, der durch eine große Schleifenführung am Hinterrad auffällt. Das Sattelrohr ist schräg nach vorne geführt, unter dem Stecktank befindet sich zur Verstärkung eine weitere Rahmenstrebe. Klotzbremsen an der Hinterradfelge dienen der Verzögerung. 

Leider ohne zeitliche Zuordnung ist eine weitere Abbildung bekannt, diese zeigt eine klassische und weniger aufwendige Rahmenführung, bei der das obere Rahmenrohr durchgängig bis zur Hinterradnabe geführt wird, die Sattelstrebe ist senkrecht angeordnet, es ist kein zusätzliches Rahmenrohr unter dem Stecktank verbaut. Jedoch sind bereits Innenbackenbremsen montiert. Das Fahrzeuggewicht beträgt 75 kg. Abweichend zum Typ O und Typ S, welche über einen Mittelständer verfügen, ist bei diesem Modell ein Hinterradständer angebracht. 

Alle drei Versionen sind mit einer Gabel nach Druid-System, Trittbrettern und separatem Getriebe mit Handhebelschaltung ausgestattet.

Da es sehr wenige Hinweise auf die Motorradproduktion von Steidinger gibt, kann man davon ausgehen, dass lediglich eine sehr begrenzte Stückzahl gefertigt und verkauft wurde. Laut dem Gargoyle Schmierplan aus dem Jahr 1928 lag die Produktionszeit zwischen 1925 und 1927.  

Anmerkung: 
a) Weitere Informationen hat Gotthard Haas zusammengetragen. Diese sind auf der Internetseite "unternehmen.fandom.com“ unter dem Stichwort „Motorfahrzeugbau Steidinger“ zu finden. 
b) Im Jahr 1926 fertigte die Firma „Fritz Steidinger, Kompressorenbau“ aus dem 50 km entfernten Sigmarswangen-Sulz a. N. kleine Kompressoren, eine Beziehung zu obigem Motorenbauer ist nicht bekannt. 

(Zusammengestellt von: Frank Grüneboom, August 2025) 

Quellen:
ADAC Motorwelt 1926
Deutsche Vacuum Oel AG Gargoyle „Richtige Schmierung der Motorräder“ 1928 
Deutscher Reichsanzeiger 1913, 1914, 1923, 1925
Karlsruher Zeitung 1909, 1913
Motor und Sport 1926
VFV-Info 4/2001

 


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Artikel zum Hersteller: Steidinger


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