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Ribi

Informationen zum Hersteller

Roeder, „Ribi“-Motoren-Bau

Berlin NO18, Weberstraße 40b                                     (1923 – 1924)                                

Binnewies & Sprecher, Ribi-Motorenbau

Berlin NO18, Weberstraße 40b                                     (1924 - 1926)        

 

Zusammen mit dem Mechaniker Hermann Röder betreibt der Berliner Ingenieur Richard Binnewies mindestens seit 1922 unter dem Firmennamen „Binnewies & Roeder“ in der Weberstraße 40b eine mechanische Werkstatt. Richard Binnewies wohnt nur ein paar Häuser davon entfernt. Die Werkstatt entwickelt man weiter zum „‘Ribi‘-Motoren-Bau“. Anfang 1923 reicht Richard Binnewies ein Patent über eine Befestigungsvorrichtung an Einbaumotoren ein.

Es entsteht ein erstes Motorradmodell mit einem ca. 200 ccm starken, oben gesteuerten Viertaktmotor, bei dem beide Ventile senkrecht stehend im abnehmbaren Zylinderkopf angeordnet sind. Damit werden als Bremsleistung 2,7 bis 3 PS erreicht und mit 0,74 Steuer-PS kann man das Fahrzeug günstig ohne Steuerabgaben und ohne Führerschein fahren. Die Motorleistung wird mittels Kette an ein Zweiganggetriebe weitergegeben und über einen Riemen auf der rechten Seite des Fahrzeugs an das Hinterrad übertragen. Die außenliegende Schwungscheibe war linksseitig am Motor angebracht, den Zündmagneten positioniert man typisch für diese Marke vor dem Zylinder. Zur Federung des Vorderrades verwendet man eine Kurzschwinge. Der Motor war eine Eigenentwicklung und wurde im eigenen Unternehmen hergestellt. Als Einbaumotor wurde er auch anderen Fahrzeugherstellern angeboten.

Mit Arnold von Sprecher bekommt Richard Binnewies im April 1924 einen neuen Geschäftspartner und aufgrund des Teilhaberwechsels wird die Firma umbenannt in „Binnewies & Sprecher, Ribi-Motorenbau“. Die Geschäftsstelle blieb weiterhin in der Weberstraße 40b.

Nach dieser Umorganisation wurde auch das bisherige Motorradmodell in einigen Details konstruktiv verändert. So ersetzte eine Pendelgabel die bisherige Kurzschwingen-Vorderradgabel. Zudem wurde ein eingebauter Kickstarter in den Werbeanzeigen erwähnt. Im weiteren Verlauf wurde das Fahrzeug auf Kettenantrieb umgestellt, wobei hierzu ein anderes Getriebe verwendet wurde. Eine identische leistungsstärkere Ausführung hatte man mit 249 ccm angeboten, die 4,5 Brems-PS leistete und 0,95 Steuer-PS entsprach. Bei dieser größeren Motorenversion war das Schwungrad auf der rechten Seite montiert. Am Hinterrad wurde zunächst noch eine Felgenbremse verwendet, die man später auf eine Nabenbremse umstellte.

Vertrieben wurden die Modelle beispielsweise in Chemnitz durch den Händler Franz Rüger und in München durch die Fahrzeughandlung „A. Roeckl & Co. GmbH“.

Sportlich traten die Ribi-Fahrzeuge meist in der Region Berlin in Erscheinung. So erreichte bei der Austragung der Deutschen Klubmeisterschaft Emil Rothe aus Gera in der Klasse bis 200 ccm Hubraum den ersten Platz. Auch beim Berliner Avus Rennen siegte er im Sommer 1924.

Ingenieur Richard Binnewies wurde im August 1924 Mitglied des Vorstandes in der „‘Präzision‘ Aktiengesellschaft für Werkzeugfabrikation“, Berlin. Möglicherweise war dieser Wechsel in eine andere Firma der Grund des Produktionsendes der Ribi-Motorräder.

Im August 1926 wurde die Firma „Binnewies & Sprecher Ribi-Motorenbau“ schließlich von Amts wegen aus dem Handelsregister gelöscht.

 

(Zusammengestellt von: Helmut Kraus. November 2024)

Quellen:

(1)   Adressbuch Berlin, 1923-1926

(2)   Adressbuch Chemnitz, 1925

(3)   Berliner Börsen-Zeitung, 1924, 1926

(4)   Deutscher Reichsanzeiger, 1923, 1926

(5)   Allgemeine Automobil Zeitung, 1923

(6)   Handelsregister Berlin, 1925

(7)   Sport im Bild, 1924

(8)   Bergische Zeitung, 1924

(9)   Hallische Nachrichten, 1924

(10)  Münchner Neueste Nachrichten, 1924


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