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Pimph

Informationen zum Hersteller

 

Pimph-Motorrad Gesellschaft mbH
Grafenberger Allee 186a, Düsseldorf
(02. Juli 1924 - mind. April 1931)

Ursprünglich betreibt die Familie Zekeli in der Grafenberger Allee 186 bzw. 186a die Firma „Zippmann & Furthmann GmbH“. Diese stellt Türen, Türbeschläge, Baubeschläge und andere Baufachartikeln her.

Im Juli 1924 wird die „Pimph-Motorrad Gesellschaft mbH“ mit einem Stammkapital von 5000 Goldmark gegründet. Als Firmenzweck verfolgt man die Herstellung und den Vertrieb von Motorrädern der Marke Pimph sowie von Motorrad-Zubehörteilen. Geschäftsführer wird der Kaufmann Walter Zekeli.  

Die GmbH bietet im September in einer Werbeanzeige eine Sportmaschine mit „Yap-Motor“ an. Interessant ist hier die Schreibweise von „JAP“ mit einem Ypsilon, diese findet sich auch in einem späteren Werbeprospekt wieder.  Der Einzylinder-Motor verfügt über einen Aluminiumkolben und einen Hubraum von etwa 500 ccm.

Weitere englische Komponenten wie ein Sturmey-Archer-Getriebe und ein Vergaser von Brown & Barlow sind an dem Motorrad verbaut. Die Räder sind untereinander auswechselbar, die Vorderradgabel ist gefedert. Ein verstellbarer Sportlenker und ein Satteltank runden das moderne Gesamtbild ab. 

Im Sommer 1925 bewirbt das „Autohaus Ernst GmbH“ aus Düsseldorf ein Touren- und ein Sportmodell der Marke „Pimph“. Die Maschinen verfügen jeweils einem 500 ccm Motor. Aus dieser Zeit dürfte auch der hier gezeigte Prospekt stammen. Die Modelle werden wie folgt beschrieben:


Tourenmodell JAP 500 sv Sport:
JAP Einzylinder-Motor Typ Sport, unten gesteuert, mit 482 ccm Hubraum und einer Bohrung von 85 mm und einem Hub von 85,5 mm; Aluminiumkolben; Springfedergabel mit zwei Federn und Stoßdämpfern; Bosch Hochspannungsmagnet oder alternativ eine 15 Watt Bosch Zündlichtmaschine mit Batterie und Scheinwerfer; Sturmey-Archer-Dreiganggetriebe; Kettenantrieb; Innenbackenbremsen vorne und hinten; Vorder- und Hinterkettenkasten aus hochglanzpoliertem Aluminium; 12 Liter Satteltank; verstellbare Fußrasten; Sportlenker; Gewicht 120 kg; Höchstgeschwindigkeit 110 km/h.

Die Maschine ist schwarz emailliert, die seitlichen roten Tankfelder sind mit einer golden schwarz eingefassten Aufschrift versehen. 

Sportmodell JAP 500 ohv:
Dieses unterscheidet sich vom Tourenmodell anhand des Amac-Spezial-Rennvergasers mit Drehgriff, Schlauchleitungen für Oel und Benzin, eines Rennlenkers und des ohv JAP 500 ccm Motor. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 145 km/h angegeben. Verzichtet wird bei diesem Modell auf einen Gepäckträger, eine Hupe und das Auspuffendrohr. 
 

In Renneinsätzen wurden sportliche Maschinen bis September 1926 eingesetzt. Vorrangig dürften 500er Maschinen mit JAP-Einbaumotoren verwendet worden sein. 

Bekanntester Fahrer auf Pimph war Eberhard Wenzel, der in den Jahren 1921 bis 1924 sehr erfolgreich auf NSU unterwegs war. Seine Erfolge auf Pimph blieben eher regional begrenzt, dennoch hat er 1925 auch bei der „Deutschen Straßenmeisterschaft“ in Schleiz genannt, beim ADAC Bergrekord in Freiburg belegte er im gleichen Jahr den vierten Platz. 

Mit  W. Zekeli, vermutlich dem Firmengründer, siegt eine Pimph mit Seitenwagen im September 1924 bei der Rheinischen ADAC-Club-Meisterschaft auf der Fahrt von Köln nach Darmstadt. Walter Schlingensiepen tritt zwischen Oktober 1924 und August 1925 mehrfach auf Pimph Motorrädern an. Auch Willi Klöcker (Elberfeld), Grunwald (Königsberg), Wittel (Hamborn), Zurhorst (Barmen), Rudolf Mannertz (Düsseldorf) und Heinz Weber (Düsseldorf) treten auf Pimph-Motorräder an. 

Noch im April 1926 bewirbt die Firma Pimph einen Rennerfolg beim Osterrennen des Motorrad-Clubs Freiburg, danach tritt sie nur noch als Vertreter von Amac-Vergasern in Erscheinung. Wie lange sich die GmbH mit der Herstellung von Motorrädern beschäftigte, ist leider nicht eindeutig dokumentiert. Zwischen 1924 und 1926, gegebenenfalls bis ins Jahr 1927, dürften Motorräder bei Pimph produziert worden sein.  

Die Maschinen waren zu Ihrer Zeit hochwertig und modern ausgeführt. Vereinzelt veröffentlichte Verkaufsanzeigen deuten auf eine kleine Produktionszahl hin.

Im April 1931 erhält der bereits oben erwähnte Heinz Weber bei Pimph Einzelprokura. Wie lange die Firma geschäftlich aktiv war, ist ungeklärt. Im Handelsregister wird sie im Herbst 1934 gelöscht.

Anmerkung: 
Auch wenn die nachfolgenden Informationen nur aus einzelnen unbestätigten Quellen stammen, so möchte ich doch erwähnen, dass zwei Monate vor Firmengründung, im Mai 1924, eine Pimph bei einem Rennen in der Hubraumklasse über 750 ccm gestartet ist. Ein 500er Blackburne-Motor soll bei einem Wettbewerb im Jahr 1926 zum Einsatz gekommen sein. 

(Zusammengestellt von: Frank Grüneboom, Januar 2025)

Quelle:
Adressbuch Düsseldorf 1925 – 1927, 1929 – 1936
Badische Presse 1926
Das Motorrad, Österreich 1928
Der Mittag 1924, 1926
Düsseldorfer Stadtanzeiger 1931, 1928 Modell 1927
Duisburger Generalanzeiger 1925
General-Anzeiger für Bonn 1925
Karlsruher Tagblatt 1925
Kleinauto und Kraftrad 1925
Kölnische Zeitung 1900, 1921, 1924, 1926, 1934
Oberhausener Zeitung 1924
Prospekt ca. 1925/26
Solinger Tageblatt 1924, 1925
Velberter Zeitung 1926
Westdeutsche Landeszeitung 1925















 

 

 

 


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Artikel zum Hersteller: Pimph


Rubrik: Prospekte