Mimoa
Informationen zum Hersteller
Mittelbadische Motorfahrzeugfabrik
Bruno Felber & Sohn / Achern in Baden
Über die Firma Mimoa, Mittelbadische Motorfahrzeugfabrik Bruno Felber & Sohn, aus Achern in Baden wurde wenig dokumentiert. So kann bei der Vorgeschichte auch nur anhand der Namen und der Ortsangabe eine Verbindung abgeleitet werden. Bekannt ist, dass ein Bruno Felber am 15.05.1919 die Acherner Möbel- und Schuhfabrik Hermann Romberg erworben hat. Vermutlich handelt es sich bei diesem in Achern tätigen Geschäftsmann um einen Mitbegründer der Firma Mimoa.
Eines der seltenen Dokumente findet sich im Mai 1924. In einer Werbeanzeige zur Stuttgarter Motorradausstellung wird „eine Maschine von selten rassiger Form und höchster Leistung“ angekündigt.
Die Motorräder verfügten über einen Doppelrohrrahmen, der im „Stuttgarter Neues Tageblatt“ als dreidimensionaler Rohrrahmen beschrieben wird. Der Motorfahrer weist 1924 auf folgendes hin: „Besonders bemerkenswert ist die Art der Betätigung der Drossel und der Bremsen, die vom Trittbrett aus erfolgt. Das Trittbrett ist um eine Achse schwenkbar. Wird das Trittbrett am hinteren Hebel durch den Fuß nach abwärts gedrückt, so wird durch Hebelübertragung am vorderen Hebel des Trittbrettes die Gasdrossel abgeschlossen und gleichzeitig die Bremse angezogen, ein Vorteil, der nicht zu unterschätzen ist“.
Die Maschinen werden in zwei Versionen angeboten. Beide sind mit einem Zweizylindermotor der “Maschinenfabrik Immendingen” ausgestattet, dieser leistet an der Bremse 7,5 PS. Die Federung des Vorderrades erfolgt über eine Schraubenfederkonstruktion.
Modell Sport:
„Bei der Sporttype ist darauf Wert gelegt, dass die Maschine fest und sicher in der Hand des Fahrers bleibt, dass also Lenkstange und Fußbretter der Haltung des Fahrers möglichst angepasst sind, damit keine Ermüdung eintritt.“
Modell Turist:
„Als Reisemaschine gebaut und dementsprechend darauf Wert gelegt, dass Fahrer und Mitfahrer bequem und geschützt sitzen.“
Der Hubraum sollte ca. 500 ccm betragen haben, denn auf den wenigen sportlichen Veranstaltungen, bei denen Mimoa Räder erwähnt werden, starten diese in der Klasse bis 500 ccm.
Zum einen ist dies das Solitude-Rennen im Mai 1924 und zum anderen die Kniebis Bergprüfungsfahrt im August des gleichen Jahres.
Da sich fast alle Hinweise nur auf die Stuttgarter Motorradausstellung und das in diesem Zusammenhang stattfindende Solitude-Rennen beziehen, kann angenommen werden, dass nur einzelne Maschinen gefertigt wurden, denn bereits im Februar 1925 ist die Firma „Mittelbadische Motorfahrzeugfabrik Bruno Felber & Sohn“ beim Amtsgericht gelöscht.
Anmerkung:
Von August 1923 bis September 1924 existierte in Achern mit der „Bafag, Badisches Albertus Fahrzeugwerk AG“ ein weiterer Motorradhersteller. Dieser stattete seine Maschinen mit dem Albertus Rohölmotor aus (siehe auch Bafag).
Die Verwendung diese Motorfabrikats bei Mimoa wird nur von „Tragatsch“ erwähnt und kann anhand eigener Recherchen nicht nachvollzogen werden.
(Zusammengestellt von Frank Grüneboom, Juni 2024)
Quellen:
Badische Wirtschaftszeitung 1925
Der Motorfahrer 1924
Der Volksfreund 1919
Dortmunder Zeitung 1920
Essener Anzeiger 1924
Karlsruher Tagblatt 1924
Kleinauto und Kraftrad 1925
Stuttgarter neues Tageblatt 1924
Württemberger Zeitung 1924
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