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Mars

Informationen zum Hersteller

Der Traum vieler Motorradfahrer seit Jahrzehnten gipfelt im Besitz einer „Weißen Mars“. Um diese aufseheneerregende Maschine spielten sich wahre Familientragödien ab. Erwerb und Unterhalt dieses zweirädrigen Rolls-Royce konnte nicht durch Zigaretteneinsparungen bestritten werden, es waren da schon größere Opfer notwendig. Die Mars war aber nun einmal der Inbegriff kavaliermäßigen Motorradfahrens. Gebaut wurden diese interessanten Maschinen von den Mars-Werken in Nürnberg-Doos. Dieser Betrieb war aus der „Ofenfabrik P. Reissmann 1873“ und der „Mars-Fahrrad- und Ofenfabrik 1897“ hervorgegangen. Nach anfänglich nur geringen Erfolgen konnte man im Jahre 1908 eine Jahresproduktion von 30.000 Fahrrädern erreichen. Neben dem Erzeugnis der ganz hervorragenden Fahrräder, begann man nach der Jahrhundertwende mit dem Bau von Motorrädern. Wie auch andere Motorradfabriken, rüstete man die ersten Mars-Motorräder mit dem bekannten und vielfach bewährten Schweizer Zedel-Motor aus. Auf der Leipziger Ausstellung im Jahre 1904 wurden die Mars-Motorräder mit eingebauten Motoren von Fafnir-Aachen und Puch-Graz gezeigt. Auch im Sport waren Mars Motorräder schon sehr früh erfolgreich: es konnte der damals bekannte Rennfahrer Retienne mit seiner Mars von etwas über 3,5 PS beim Kesselbergrennen 1905 bei großer Konkurrenz die beste Zeit seiner Kategorie erzielen. Die Mars Motorräder der damaligen Konstruktion haben sehr viel zu der gesamten Weiterentwicklung des Motorrades in Deutschland beigetragen. Um eine genügende Auslastung und gleichmäßige Beschäftigung des Betriebes zu haben, gliederte man noch eine Werkzeugmaschinenfabrik an, welche sich anfänglich mit dem Bau von kleineren Schleifmaschinen befasste, später aber mit der Mars Metalltrennmaschine eigene Wege beschritt und damit eine Maschine auf dem Markt brachte, die weltbekannt wurde. Der erste Weltkrieg unterbrach sämtliche weiteren Entwicklungen, sodass man nach Beendigung desselben wieder mit dem Fahrradbau begann. Aber großer Unternehmungsgeist und besondere Liebe zur Schaffung eines fortschrittlichen Motorrades brachten im Jahre 1920 eine vorwärtsdrängende Konstruktion heraus, eben die „Weiße Mars“ mit einem 1000-cm³-Zweizylinder-Maybach-Motor. Diese Mars A 20 zählte mit dem Viertakt-Boxermotor zu den damals schwersten Maschinen. Sie hatte schon Steckachsen, Zweiganggetriebe, Anwerfkurbel, Zentralkastenrahmen und eine ausgezeichnete Abdeckung der Antriebsketten. Auf jeden Fall sah die Maschine äußerst wuchtig, schnittig, elegant aber auch sportlich aus. Sie war die elegeanteste Reisemaschine der Inflationszeit. Um 1930 herum gab es die große Mars nur noch auf Sonderbestellung. Durch das allmähliche Verschwinden der großen und starken Motorräder verschwand auch die „Weiße Mars“ und man befasste sich in Nürnberg mit dem damaligen kleinen Motorrädern und Motorfahrrädern. Der zweite Weltkrieg unterbrach abermals die weitere Entwicklung. Nach diesem allerschwersten Kriege, von dem die Mars Werke in Nürnberg-Doos von allerschwersten Schäden verschont blieben, nahm man den Bau von Motorrädern wieder auf, baute mit der „175er Mars Stella“ und dem kleinen „Mars-Monza“ von 50 cm³ abermals schöne und eigenwillige Maschinen, jedoch der Verkaufserfolg blieb aus. So musste leider dieses alte repräsentative Motorradwerk, nachdem es in Konkurs geraten war, im Jahre 1952 für immer stillgelegt werden.

Autor: unbekannter Motorjournalist aus den 60iger Jahren


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