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Hochland

Informationen zum Hersteller

Hochland-Motorenwerke, Gebr. Emslander

Landshut, Bismarckplatz                                                                        (1924 – vermutlich 1926)

Gebrüder Emslander, Motoren- und Maschinenfabrik

Landshut, Bismarckplatz                                                                              (ca. 1921 – 1929)

 

Unter dem Markennamen „Hochland“ brachten die Gebrüder Emslander aus Landshut Anfang des Jahres 1924 ein Motorrad heraus, das dem damaligen Nürnberger Motorrad der Victoria-Werke AG sehr glich. Das Fahrgestell war nahezu eine Kopie des Modells „KR I“. Wesentlicher Unterschied war der verwendete Motor. Während das Victoria-Modell noch den seitengesteuerten Bayern-Motor M2 B15 der Bayerischen Motorenwerke AG eingebaut hatte, verwendete die „Hochland“ einen eigenen, oben gesteuerten Zweizylinder-Boxer-Motor mit 6,5 PS Bremsleistung und ca. 500 ccm Hubraum. Der Motor erhielt die Markenkennung „GELA“ (für: Gebrüder Emslander, Landshut). Der Antrieb auf das Hinterrad erfolgte über einen Riemen. Zur Federung des Vorderrades verwendete man eine Kurzschwingengabel. Nach Werbeanzeige war das als Touren- und Reisemaschine kategorisierte Motorrad schon „seit 1,5 Jahren hervorragend bewährt“, allerdings finden sich keine Hinweise auf ein solches Modell vor 1924. Möglicherweise bezieht man sich hier auf ein vorher hergestelltes Prototypenfahrzeug, da man auch bereits 1922 ein Patent für eine Motorrad-Vorderradgabelfederung einreichte.

Den Vertrieb des Hochland-Motorrades für München übernahm die Auto-Werkstätte „Otto King“ in der Lindwurmstraße.

Die herstellende Firma der „Hochland“ hieß offiziell „Gebrüder Emslander“, die nach dem Ersten Weltkrieg aus der Firma „Eduard Emslander“ hervorging. In beiden Firmen war das Hauptbeschäftigungsfeld die Konstruktion und die Herstellung von Explosionsmotoren. Verantwortlich für deren Produkte zeichneten die Brüder Eduard und Heinrich „Heinz“ Emslander. 

Eine verbesserte und modernisierte Ausführung der 500er Maschine, die wohl die Bezeichnung „H II“ erhielt, wurde vermutlich in der Zeit 1925/1926 gebaut. Das Fahrgestell war hier robuster ausgeführt und man hatte sich zwecks besseren Fahrkomforts nun für eine Parallelogramm-Vorderradgabel mit zentraler, gekapselter Feder entschieden. Den Antrieb vom Getriebe zum Hinterrad übernahm eine Kette. In beiden Rädern waren mittlerweile auch moderne Innenbackenbremsen verbaut. 

Wie bereits erwähnt war das Motorrad hauptsächlich als Tourenmaschine konzipiert, sportlich waren mit den Hochland-Motorrädern keine großen Rennen zu gewinnen. So erreichte beispielsweise Heinrich Thalkofer aus Landshut lediglich einen 13. Platz beim Ruselberg-Rennen 1926 in der Klasse bis 500 ccm Hubraum. 

Die Motorrad-Herstellung gab man vermutlich um 1927 auf. Wann und wie lange die übrigen Produkte wie die eigenen Rohöl-Standmotoren produziert wurden, ist nicht genau nachzuvollziehen. Neben der Fertigung solcher Motoren, übernahm man auch zeitweise den Vertrieb von amerikanischen „Oldsmobile“-Automobilen und unterhielt eine Zapfstelle für B.V.-Motorenbenzol, bzw. für B.V.-Aral Kraftstoff am Landshuter Bismarckplatz.

Aufgelöst wird die Firma „Gebrüder Emslander“ Anfang des Jahres 1929.

 

(Zusammengestellt von: Helmut Kraus. Mai 2025)

Quellen:

(1)   Der Motorfahrer, 1924

(2)   Deutscher Reichsanzeiger, 1919, 1922, 1929

(3)   Münchner neueste Nachrichten, 1924-1927

(4)   Deutsche Vacuum Oel, Richtige Schmierung der Kraftfahrzeuge, 1927


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