Hessrad
Informationen zum Hersteller
Carl Wilh. Hess (Heß), Mannheim B6, 6
Vertreter: E. Dittmaier & Co. Lisztstraße 5, Bonn (Ausstellungsraum: Brückenstraße 20)
Firmengeschichte:
Im Dezember 1924 erscheint die erste mir bekannte Werbung für ein „Hessrad“. Namensgeber ist Carl Wilhelm Hess aus Mannheim.
Hersteller des Motorrades ist die „Firma Hartmann & Sohn, Fabrik für Feinmechanik“ aus Biebrich am Rhein (heute Wiesbaden). Bei dem Modell handelt es sich um eine „Harso“, die unter der Marke „Hessrad“ vertrieben wird.
Die Viertaktmaschine hat einen Hubraum von ca. 250 ccm und eine Bremsleistung von 5 PS. Ein Dreigang-Getriebe von Sturmey-Archer überträgt mittels Kette die Kraft auf das Hinterrad, hierdurch wird eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h erreicht. Nach Druid-Bauweise ist das Vorderrad gefedert, die Verzögerung erfolgt über eine Klotzbremse am Hinterrad. Mit automatischer Ölpumpe und Zündlichtmagnet wird der Preis für das „Hessrad“ im Mai 1925 mit 1.050 Mark angegeben.
Den Markennamen „Hessrad“ nutzen bis ca. 1900 zuerst die „Hess-Fahrradwerke GmbH“, Mannheim und anschließend die Nachfolgefirma „Hess-Fahrradwerke AG“, Mannheim. Man produzierte zu dieser Zeit diverse Fahrradmodelle. Einen Zusammenhang mit dem oben beschriebenen Motorradanbieter konnte ich nicht finden, insbesondere, da die Liquidation der Aktiengesellschaft 1903 abgeschlossen wurde.
Anmerkung: Das hier abgebildete Hessrad weicht in wesentlichen Eckpunkten von obiger Modellbeschreibung und der Werbeanzeigen ab. Es muss sich somit nicht zwangsläufig um ein Hessrad handeln, oder es gab ggf. ein weiteres Modell.
(Zusammengestellt von Frank Grüneboom, März 2024)
Quelle:
Allgemeine Automobil Zeitung 1901
Badische Presse 1925
Club-Organ des Österreichischen Touring 1899
Fahrradprospekt Hessrad Saison 1898
Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1903/04
Pfälzisches Fahrbuch 1897 Radfahr Humor 1897
Rad-Markt und Motorfahrzeug 1924
General-Anzeiger für Bonn und Umgebung 1925
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