Herbi
Informationen zum Hersteller
Herbi-Werk, Gebr. Herbig
Bad Liebenwerda (November 1924 – mind. 1929)
„Herbi“ ist die verkürzte Form des Familiennamens Herbig. Der Mechaniker Adolf Herbig betrieb seit Anfang 1920 zusammen mit dem Mechaniker Paul Schulze aus Neudobra die Handelsgesellschaft „Schulze & Herbig“ in Liebenwerda. Adolf Herbig tat sich anschließend Ende 1924 mit seinem Bruder Oskar, der als Schlosser arbeitete, zusammen und gemeinsam gründeten sie die Firma „Herbi-Werk, Gebr. Herbig“, die am 29. November 1924 als offene Handelsgesellschaft in das Handelsregister eingetragen wurde.
Zu den hergestellten Herbi-Motorradtypen gibt es leider nur wenige Detailangaben. Bekannt sind drei verschiedene Ausführungen:
- Modell mit eigenem seitengesteuerten Viertakt-Blockmotor: Der Motor war in der niedrigen Leistungsklasse um 200 ccm einzuordnen, bei dem das Getriebe im Motorblock integriert wurde. Ein Kickstarter war auf der linken Seite angeordnet. Auf der gegenüberliegenden Seite trieb ein Riemen das Hinterrad an, der später einem Kettenantrieb wich. Am Vorderrad arbeitete eine Blattfeder im Zusammenspiel mit einer gezogenen Kurzschwinge.
- Modell mit oben gesteuertem Küchen-Dreiventil-Motor: Das Fahrgestell war bei diesem Typ konzeptionell identisch, allerdings wanderte der Kettenantrieb zum Hinterrad auf die linke Seite und der Kickstarter auf die rechte Seite.
- Modell mit oben gesteuertem Kühne-Motor: Eingebaut war hier ein Kühne ohv-Doppelport-Motor, wie er ab etwa 1928 verfügbar war.
An beiden größeren Modellen waren am Rahmen Befestigungsaugen für einen möglichen Beiwagenbetrieb angebracht.
Viel mehr war in den verfügbaren Quellen nicht zu diesem Hersteller zu finden. Weitere Informationen sind möglicherweise über die Familiennachkommen zu erfahren:
(Zusammengestellt von: Helmut Kraus. Januar 2025)
Quellen:
(1) Deutscher Reichsanzeiger, 1924
(2) Deutsche Vacuum Oel AG, 1927
(3) Mobiloel Gargoyle Wegweiser, 1929
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