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Harso

Informationen zum Hersteller

Hartmann & Sohn Fabrik für Feinmechanik OHG Rheingaustraße 42-50, Biebrich 

Harsowerk Fabrik für Präzisionsmechanik Wilhelm Schaub KG Rheingaustraße 42-50, Biebrich (heute Wiesbaden) Firmengeschichte: Im Sommer 1917 beteiligt sich Karl (Carl) Andreas Hartmann an der Marburger „Fabrik für Präzisions-Mechanik Hartmann und Kobe, GmbH“. Den Firmensitz verlegt man im März 1918 nach Wiesbaden. Wahrscheinlich entsteht hieraus ab ca. 1921 die Firma „Hartmann & Sohn“ Fabrik für Feinmechanik, Dotzheimer Str. 28, Wiesbaden. Diese wird im November 1922 in die Rheingaustraße 40-52, Biebrich, verlegt. Die Inhaber sind neben Carl auch Fritz und Ilse Hartmann. Bei den beiden Letztgenannten dürfte es sich um die Kinder von Carl handeln. 

Als Motorenbauer und Hersteller von Motorrädern tritt die Firma „Hartmann & Sohn“ erstmals im Dezember 1924 auf. Für den in Mannheim ansässigen Carl Wilhelm Hess fertigt man das von ihm vertriebene „Hessrad“. Nachdem diese Marke verschwindet, bietet man das Modell selbst unter dem Namen „Harso“ an. Zu den ersten Händlern zählen ab Juni 1925 die Firma Schinzinger aus Stuttgart und die Süddeutsche Kraftwagenverkaufs-Gesellschaft mbH aus Mannheim. 

Die Harso verfügt über einen selbst gefertigten 5 PS starken seitengesteuerten Viertakt-Motor mit ca. 250 ccm Hubraum. Der Steuerdeckel trägt die Aufschrift HSB (Hartmann & Sohn, Biebrich). Ein Dreigang-Getriebe von Sturmey-Archer überträgt die Kraft mittels Kette auf das Hinterrad. Weitere englische Fahrzeugkomponenten wie Vergaser und Druidfederung werden verbaut, die Verzögerung erfolgt mittels Klotzbremse. Bis 1927 bleibt dieses Modell mit leichten Veränderungen, insbesondere mit verbesserten Bremsen, im Angebot. 

Im Mai 1926 werden dann zwei neue Modelle mit JAP-Motoren angeboten. Diese seitengesteuerten Viertakt-Motoren leisten 8 PS bei 350 ccm Hubraum bzw. 12 PS bei 500 ccm Hubraum. Das Fahrwerk basiert auf der bekannten Konstruktion des ersten Modelles, jedoch verbaut man schon eine moderne Bremsanlage. 

Im November 1926 wird die Firma „Harsowerk, Fabrik für Feinmechanik, Wilhelm Schaub KG“ gegründet. Inhaber ist Wilhelm Schaub, er führt die Motorradfertigung fort. Die Immobilien bleiben jedoch weiter im Besitz der Firma „Hartmann & Sohn“. 

Es kam in den Jahren 1925 bis 1927 nur zu vereinzelten Rennerfolgen, die alle in der Klasse bis 250 ccm erzielt wurden. Hier ist die ADAC Reichs- und Alpenfahrt im September 1925 zu erwähnen. Hans Schinzinger errang auf einer Harso den 4. Platz der Industriefahrer. Bei der ADAC-Betriebsstoffverbrauchsprüfung 1925 erzielt Schinzinger ein rekordverdächtiges Ergebnis und belegte den 1. Platz. Auf 100 km begnügte sich die Harso mit 1,187 Litern. Siegreich war auch Heinrich Müller im Mai 1927 bei den Rennen „Hohe Wurzel“ und „Rund um den Neroberg“ mit jeweils einem 1. Platz. 

Auch wenn Harso Motorräder nur in geringer Stückzahl produziert worden sein dürften und sich ihre Verbreitung regional beschränkte, so ist es der Firma gelungen, ihre Produkte über einen längeren Zeitraum zu vertreiben. Die Produktion endet vermutlich erst im Jahr 1927. Das Unternehmen findet sich auch 1938 noch in der Rheingaustraße 40-52 in Biebrich. 

Modelle: 

250 ccm - eigener Motor (1925-1927) 350 ccm - JAP (1926) 500 ccm - JAP (1926) 

(Zusammengestellt von Frank Grüneboom, März 2024) 

Quelle: Adressbuch Wiesbaden 1921 1922 1938 Badische Presse 1927 Deutscher Reichsanzeiger 1917 1922 1927 Rad-Markt und Motorfahrzeug 1924 Schwäbischer Merkur 1925 Stuttgarter neues Tagblatt 1925 1926 1927 Süddeutsche Zeitung 1925 General-Anzeiger der Stadt Mannheim 1925


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Artikel zum Hersteller: Harso


Rubrik: Fotos