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Grade

Informationen zum Hersteller

Grade Motorwerke AG,  Magdeburg

Hans Grade, heute mehr nur noch als Motorflugpionier bekannt, wurde 1879 in Köslin geboren. Während seiner Schulzeit zeigten sich seine ausgeprägten technischen Interessen und Fertigkeiten. Ab 1899 absolvierte er ein Praktikum in der Maschinenfabrik Grevenbroich. Dort reiften erste Gedanken zu einem stationären Zweitakt-Tandemmotor, auf den er später ein Patent erhielt. Im Jahr 1900 begann sein Studium an der Technischen Hochschule in Charlottenburg. In dieser Zeit folgten weitere Entwürfe für einen Motorrad- und einen Flugmotor, wieder im Zweitaktverfahren. In den Semesterferien baute er in Köslin ein Zweitaktmotorrad auf. Nach dem Studium bekam Grade in einer kleinen Motorenfabrik in Köslin die Stelle des Konstrukteurs und Produktionsleiters. 1905 wurde von Geldgebern in Magdeburg unter Ausschöpfung der Patente von Hans Grade die Grade-Motorwerke gegründet. Grade übernahm die Geschäftsführung, Konstruktion und Herstellungsleitung der zunächst Stationärmotoren. Es folgten Generator-, Boots-, Auto- und Motorradmotoren. Letztere wurden an die Magdeburger Fahrradwerke Burckhardtia geliefert. Grade selbst und ein Werksfahrer errangen auf Burckhardtia mit Grade-Motor in der Rennsaison 1906 einige Siege. Bis 1908 wurde weiter auf Rennmaschinen mit Grade-Motor gefahren. 1907 begann Grades Militärdienst in Magdeburg. Während dieser Zeit baute er ein Dreidecker-Flugzeug und einen eigenen Zweitakt-Flugmotor dafür. 1908 erfolgten erste Abhebungen mit dem Flugzeug, was ihn zum ersten deutschen Motorflieger auf eigenem Flugzeug werden ließ. Dem unhandlichen Dreidecker folgte der Bau eines leichten Eindeckers. 1909 siedelte Grade nach Bork an ein neu angelegtes Flugfeld über. Mit dem vervollkommneten Eindecker errang Grade einen Flugpreis. Von der Preisprämie richtete er eine Flugzeugherstellung und Fliegerschule in Bork ein. Im ersten Weltkrieg wurden in seinem Werk Militärflugzeuge repariert. Nach dem Krieg schwenket Grade auf die Automobilherstellung um. Für seine Konstruktion eines Kleinwagens mit Zweitaktmotor und Reibradgetriebe wurde in Bork ein neues Werk eingerichtet. Die Produktion lief 1928 aus. In den 1930er Jahren übernahm Grade Konstruktionsaufträge für die Automobil- und Flugzeugbranchen. Er arbeitete an einem neuen Dieselmotor und Landwirtschaftswagen. 1945 wurde Grade enteignet, ein Jahr später formell die Werksanlagen zurückgegeben. 1946 verstarb Hans Grade in Bork.

Volker Bruse im Januar 2024


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