Gonder
Informationen zum Hersteller
Heinrich Gondermann
Hannover, Schillerstraße 7 (1924 – 1926)
Fr. Ad. Gondermann
Hannover, Osterstraße 46 (1927-1928)
Zur Marke Gonder gibt es nur sehr wenig Informationen. Es wird vermutet, dass der Markenname vom Namen des Inhabers, dem Kaufmann Heinrich Gondermann aus Hannover, abgeleitet wurde, der dort von ca. 1924 bis 1926 einen Motorradbau in der Schillerstraße betrieb. Neben dem Motorradbau offerierte Gondermann auch Patent-Neuheiten und war auch im Export von Waren tätig.
Auf zeitgenössischen Fotoabbildungen sind die Gonder-Motorradmodelle mit einem nach hinten abfallenden Stahlrohrrahmen zu erkennen. Der Heckbereich des Rahmens war in einem größeren Radius als Schleife gebogen. Das Vorderrad hatte eine Federgabel nach Druid-Bauweise. Neben einem Antrieb mit einem ohv-Kühne Motor, der vermutlich 250 ccm Hubraum hatte, konnte man möglicherweise noch ein weiteres Modell mit einem seitengesteuerten Motor wählen. Über ein separates Getriebe wurde die Antriebskraft über Kette auf das Hinterrad übertragen.
Auch bei lokalen Rennveranstaltungen traf man gelegentlich auf die Gonder-Maschinen. Das war beispielsweise beim Münchhausen Rennen im Jahr 1924 in Bodenwerder, bei dem der Fahrer Koschinski (Hannover) auf Gonder den zweiten Platz in der Klasse bis 250 ccm der Privatfahrer erringen konnte.
In der Zeit um 1927/1928 wurde das Geschäft dann von Fr. Ad. Gondermann übernommen und in die Osterstraße verlegt, wo die Firma auch Einstellhallen zur Verfügung hatte. Der Motorradbau wurde aber vermutlich kurze Zeit später eingestellt.
In der Mommsenstraße und danach in der Meterstraße unterhielt anschließend Heinrich Gondermann eine Motorradhandlung unter dem Namen „Südstädter Motorradhaus“.
(Zusammengestellt von: Helmut Kraus. Februar 2024)
Quellen:
(1) Adressbücher Hannover 1923, 1925-1930
(2) Handelsadressbuch Niederschlesien, 1925, 1927
(3) Der Motorfahrer, 1924
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