FLH
Informationen zum Hersteller
Fahrzeugbau Luther & Heyer GmbH
Berlin, Nestorstraße 55 (Februar 1922 – ca. 1926)
Berlin, Eisenzahnstraße 20 (ca. 1927 – ca. 1929)
Berlin, Seesener Str. 6/7 (ca. 1930 – 1939)
Die Firma „Fahrzeugbau Luther & Heyer GmbH“ (FLH) war, wenn überhaupt, hauptsächlich für ihre Transportdreiräder bekannt, die Anfang der Dreißigerjahre gebaut wurden und mit 200 ccm DKW-Einzylinder-Zweitaktmotoren versehen waren. Gegründet wurde das Unternehmen bereits am 27. Februar 1922 durch den Diplom-Ingenieur Wilhelm Luther und dem Ingenieur Ewald Heyer, wobei Ewald Heyer vermutlich kurze Zeit später das Unternehmen verlassen hat. Sitz der Gesellschaft war die Nestorstraße 55 in Berlin-Halensee, bzw. Berlin-Wilmersdorf.
Eher unbekannt ist das produzierte Motorradmodell der Marke „FLH“, welches einen damals gern verwendeten seitengesteuerten Bosch-Douglas Motor mit ca. 360 ccm Hubrauminhalt verbaut hatte. Eingebaut war dieser 3 PS Motor in einem unten geschlossenen Rohrrahmen, an dem eine Vorderradgabel nach Druid-Bauweise montiert war. Über ein englisches Burman-Getriebe wurde die Motorleistung mittels eines Riemens an das Hinterrad übertragen. Ein Kickstarter, ein bequemer Sattel und ordentlich dimensionierte Fußbretter ermöglichten ein angenehmes Fahren.
Vertrieben wurde das Modell durch die Firma „Joh. B. Gräf & Co.“ in Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 5, welche vom Kaufmann Johann Gräf geführt wurde und die neben Motorrädern auch Automobile anbot. Allerdings dürften nicht allzu viele dieser FLH-Motorräder hergestellt und verkauft worden sein.
Den Firmensitz verlegt man um 1927 in die Eisenzahnstraße 20, das liegt nur ein paar Straßen weiter im gleichen Bezirk. Dort werden von der „Fahrzeugbau Luther & Heyer GmbH“ sportlich anmutende Tourenseitenwagen entwickelt und diese in der Fachpresse vorgestellt. Aber auch diese Beiwagen waren anscheinend nicht so recht erfolgreich im Verkauf.
Erneut zieht man um, in die nahegelegene Seesener Straße 6/7 und wandte sich dann der Herstellung von Transportdreirädern und auch dem Bau von Anhängern zu.
(Zusammengestellt von: Helmut Kraus. Juli 2024)
Quellen:
(1) Adressbuch Berlin, 1923, 1925
(2) Handelsregister Berlin, 1923
(3) Deutscher Reichsanzeiger, 1922, 1939
(4) Archiv Axel Oskar Mathieu, Zur Geschichte der Nutzfahrzeuge
(5) Motor und Sport, 1929
Zurück zur Herstellerliste.