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Brand

Informationen zum Hersteller

Brand & Sohn Handelsgesellschaft mbH

Berlin W34, Lützowstraße 76/I                           (ca. 10/1922 – 1923)

Berlin W35, Kurfürstenstraße 149                                  (1924)

 

 

Die Firma „Brand & Sohn Handelsgesellschaft mbH“ war eine Zweiggesellschaft der Dortmunder Dampfkesselfabrik Brand & Sohn. Die Muttergesellschaft Brand & Sohn war im Stahlbau tätig, führte Eisenkonstruktionen und schwere Blecharbeiten aus. Auch war sie im Eisenhoch- und Brückenbau aktiv. (1)(2)(3) In Berlin errichtete diese Firma 1922 eine Zweigstelle, zu der in Dortmund ansässigen „Brand & Sohn Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung“. (4)

Neben dieser Handelsgesellschaft hatte die Dortmunder „Brand & Sohn“ auch ein Fabrikationsunternehmen in Berlin, welches die „Kurier“ Fahrrad-Einbaumotoren herstellte und diese unter der Handelsgesellschaft Brand & Sohn in Berlin vertrieben. Die Kurier-Einbaumotoren waren Zweitakter mit 147 ccm Hubraum bei einer Bohrung von 55 mm und 62 mm Hub. Auch spezielle Fahrradgestelle für diese „Kurier“ Einbaumotoren wurden in einer weiteren Abteilung produziert. (1)(5) In dieser Zeit war in Werbeanzeigen auch zu lesen, dass Brand & Sohn eine eigene Herstellung und den Vertrieb des Bekamo-Einbaumotors innehatte, welcher von Hugo Ruppe für die Berliner Kleinmotoren AG konstruiert wurde. (6) 

Neben der Fabrikation des oben genannten Bekamo-Einbaumotors bot die Firma 1924 auch ein eigenes 3,5 PS Brand-Motorrad an, in welchem dieser Bekamo-Motor verwendet wurde. Der Motor hatte ein integriertes 2-Gang-Getriebe und war mit einer Kupplung und einem Kickstarter ausgestattet. Aufgrund der Auslegung des Zweitakt-Motors mit 129 ccm Hubrauminhalt, was 0,74 Steuer-PS entspricht, war das Fahrzeug zu dieser Zeit als steuerfrei eingestuft und man durfte es auch ohne Führerschein fahren.

Die Bohrung des Arbeitszylinders war mit 50 mm und der Hub mit 66 mm angegeben. Der Motor wies zudem einen zusätzlichen Hilfskolben auf, der gegenüber dem Hauptkolben lag und durch seine Wirkung als Hilfspumpe wesentlich zur guten Steigerung der Motorleistung beitrug. Als Zündapparat diente der ebenfalls von Ruppe entworfene Schwungradmagnetzünder.

Das als Doppelrahmen ausgeführte Fahrgestell wurde allem Anschein nach von der Firma Defa (Deutsche Fahrradbau GmbH, Berlin) bezogen und vermutlich durfte die Firma Defa infolge dessen dieses Kleinmotorrad von Brand auch unter eigenem Namen anbieten.

 

Zum 1. September 1924 wurde dann der Firmensitz der „Brand & Sohn Handelsgesellschaft mbH“ von Dortmund nach Berlin verlegt. (7) Nach 1924 ließen sich bisher keine weiteren Werbeanzeigen seitens der Brand & Sohn Handelsgesellschaft mbH finden. 1926 waren aber noch Verkaufsofferten der Firma Waldemar Haumann in Zeitungen geschaltet, welche das Brand Motorrad, wie auch die Bekamo-Einbaumotoren zum Kauf anboten. Zudem war hier die gleiche Firmenadresse angegeben wie Brand & Sohn sie hatte. (8) Es kann angenommen werden, dass Waldemar Haumann die Fabrikation und den Vertrieb dieser Produkte von Brand & Sohn übernommen hatte. 

 

(Zusammengestellt von: Helmut Kraus. Januar 2024)

Quellen:

(1)   Dortmunder Zeitung, 17.06.1922

(2)   Adressbuch Dortmund, 1921

(3)   Zeitung Glückauf, 12.01.1895

(4)   Die Voss, 07.10.1922

(5)   Adressbuch Berlin, 1923

(6)   Der Motorfahrer, 1924, Heft 7

(7)   Deutscher Reichsanzeiger, 11.09.1924

(8)   Auto Markt, 1926


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