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Beckmann

Informationen zum Hersteller

Otto Beckmann & Co, Automobilfabrik, Breslau

Die Firma Otto Beckmann & Co. war ein in Breslau/Niederschlesien ansässiger Fahrrad- und Automobilhersteller, der zunächst, seit 1882, Fahrräder baute und unter Erste Schlesische Velociped-Fabrik firmierte. Nach dem Tod des Firmengründers Otto Beckmann im Jahr 1897 begann sein Sohn Paul, der die Firmenleitung übernommen hatte, mit Motorwagen zu experimentieren. Die ersten Fahrzeuge, die er 1898 auf den Markt brachte, waren in Lizenz von De Dion gebaute Voituretten. Fortan bekam die Firma einen neuen Namen: Otto Beckmann & Co, Erste Schlesische Velociped- und Motorwagen-Fabrik, später wurde der Begriff Motorwagen durch Automobil ersetzt. Das Produktangebot wurde stetig erweitert. Paul Beckmann baute aber nicht nur Autos, er nahm auch mit seinen Automobilen erfolgreich an diversen Wettbewerben teil, wie z.B. an der Qualitätsfahrt Breslau-Wien, bei der Beckmann-Autos des Typs XIV die drei ersten Plätze belegten, und an den damaligen Herkomer-Fahrten in den Jahren 1906 und 1907. Paul B. starb unmittelbar nach Beginn des 1. Weltkrieges (1914). Keines seiner drei Kinder war zu diesem Zeitpunkt volljährig und geschäftsfähig. Nach einer schwierigen Übergangsphase (Treuhänder-Verwaltung im 1. Weltkrieg) führte dann dessen Sohn Otto (jun.) die Firma weiter, bis sie schließlich wegen der äußerst schwierigen wirtschaftlichen Lage, in der viele andere Produzenten ebenfalls aufgeben mussten, im Jahr 1927 an Opel verkauft wurde. Die Opel AG richtete dort ihre schlesische Verkaufs- und Kundendienst-Niederlassung ein. Otto B. wurde deren Geschäftsführer bis zum Krieg. Seine Schwester Ilse fuhr mit Beckmann-Fahrzeugen in den 20er-Jahren bei Automobilrennen erfolgreich mit, z.B. mit so bekannten Rennfahrern wie Caracciola und Stuck. Beckmann erreichte nie hohe Produktionszahlen, baute aber Fahrzeuge in großer Vielfalt – Voituretten, Tonneaus, Phaetons, Limousinen, Coupes, Droschken, Liefer- und Sportwagen – zunächst mit Motoren von Bouchet & Aster, De Dion und Mutel, dann lange Zeit mit eigenen Motoren, in den letzten Jahren der Firma bezog man Motoren von Selve. Die Autos wurden überwiegend in Schlesien verkauft, aber auch weit darüber hinaus. Beckmann hatte Verkaufsstützpunkte in Berlin und vorübergehend auch in München, Leipzig, Karlsruhe, Posen (Poznan), selbst in Moskau. Auch der russische Zarenhof soll von B. beliefert worden sein. Nach Schweden wurde ebenfalls geliefert und dort befand das einzig noch existierende Auto aus dem Produktionsjahr 1911 im Scheunen-Schlummer – genauer: es war leider nur ein Chassis mit Rumpf-Motor und einigen anderen Fragmenten. Seit  2007 befinden sich die „Reste“ in Norwegen bei einem Sammler, der mit unendlichem Aufwand diesen Doppelphaeton wieder aufbaut und bald zum Laufen bringen will. Heute (2022) ist er kurz vor dem Ziel.

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Beckmann_&_Co.

Christian J. Börner, im Jahr 2022


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Artikel zum Hersteller: Beckmann


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