Almora
Informationen zum Hersteller
Almora
(1/1924-9/1925)
Almora Motoren- und Fahrzeug AG, Kassel
Almora Motoren- und Fahrzeug AG Zweigniederlassung Duisburg
Duisburg, Musfeldstr. 84 (Mercedeshaus)
Almora ist als Hersteller nur kurz in Erscheinung getreten, die Produktionszahlen dürften klein gewesen sein. Dennoch verfügte man über ein umfangreiches Produktangebot. Dieses reichte vom leichten getriebelosen 1,1 PS Krad bis zu schweren Seitenwagenmodellen mit 6 bzw. 9 PS und Dreiganggetriebe. Man gab den Modelle Namen wie Stadtverkehr, Vorort, Überland, Reise und D-Zug. Neben diesen mit „Albertus“ Rohölmotor ausgestatten Maschinen soll Almora den patentierten Rohölmotor auch für den Fahrzeug-, Boots- und stationären Betrieb angeboten haben.
Die „Almora Motoren- und Fahrzeug AG, Kassel“ wird am 08.01.1924 gegründet. Eine eingetragene Zweigniederlassung existiert in Duisburg. Über diese scheint auch der Vertrieb zu erfolgen, da man in den eigenen Werbeanzeigen ausschließlich eine Korrespondenz über Duisburg wünscht.
Hauptaktionär der Firma und gleichzeitig Vorstand ist der Duisburger Karl Peicher. Er ist zu dieser Zeit Vorstand der „Hürco-Gyantal AG für Aluminiumlote mbH“ in Duisburg. Bereits 1923 besitzt er die Vertriebsrechte der „Albertus“ Motoren für die Bezirke: Rheinland Westfalen, Provinz Hessen, Freistaat Hessen bis zur Mainlinie und die Provinz Hannover und Sachsen und die Freistaaten Oldenburg und Braunschweig. Mit den Albertus Werken in Königsberg hat er Abnahmeverträge für Motoren geschlossen, weiterhin besteht ein Liefervertrag über 200 „Albertus“ Motoren mit der Firma „Deloma Kraftfahrwerke“ Magdeburg. Diese Verträge bringt er in die neue AG ein.
An der Aktiengesellschaft ist auch die „Königsberger Motorenfabrik Julius Loewy KG“ beteiligt. Somit besteht eine direkte Verbindung zum Motorlieferanten der „Albertus“ Rohölmotoren. Aufgrund der vorhandenen Lieferverträge und der kurzen Produktionszeit ist davon auszugehen, dass man bei Almora keine Motoren fertigte.
Im April 1924 findet sich ein Bericht über die Almora Rohölkrafträder mit Albertus Motor. Es werden 4 Modelle von 1,1 bis 6 PS angeboten. Von Almora werden in der Folge aber nur zwei Modelle beworben, das 2 PS Zweigang Modell und die 4 PS Dreigangversion. In diesen Werbeanzeigen wird die Betriebsstoffersparnis, die mit 60 bzw. 80% angegeben wird, hervorgehoben.
Für die Reichsfahrt im Herbst 1924 nennen mit Beruleit und Lukas zwei Duisburger Fahrer in der Klasse bis 150ccm. Unter den Teilnehmern der Veranstaltung finden sie sich später jedoch nicht.
Man kann davon ausgehen, dass die geschäftlichen Aktivitäten schon früher eingestellt wurden, spätestens auf der Hauptversammlung im September 1925 wird die Auflösung der Gesellschaft beschlossen. Erst 1931 erfolgte dann die technische Löschung im Handelsregister.
Neben Almora nutzten weitere Hersteller wie Bafag, Deloma, Fama, Leifa und natürlich Albertus diese Rohölmotoren.
(Zusammengestellt von: Frank Grüneboom. November 2023)
Quellen:
Handbuch der deutschen Aktiengesellschaft 1924/1925
Almora Handelsregisterakte – Landesarchiv NRW
Rhein- und Ruhrzeitung 1923, 1924
Österreichische Auto- Motorrad Zeitung 1924
Der Motorfahrer 1924
Münchener neueste Nachrichten 1924
Duisburger General-Anzeiger 1925
Rhein- und Ruhrzeitung 1931
Schweröl-Kraftrad-Almora – Prospekt (nicht datiert)
Almora Albertus-Schwerölmotor – Prospektblatt (nicht datiert)
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