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Rüb

Informationen zum Hersteller

Rüb 
Maschinenbauwerkstätten und mechanische Werkstätten
Rüb, Ludwig; Schülestraße 9a, Augsburg (1896/1897)                        


Firmengeschichte:

Ludwig Rüb gehört zu den deutschen Motorrad- und Flugpionieren. Vorrangig war er Konstrukteur, dennoch sollte sein Werk erwähnt werden. 

Bevor Ludwig Rüb ein Motorrad entwickelt, fertigt er einen Ballon an und führt diesen auf Veranstaltung in seiner Heimatstadt Ulm vor (1889).

Nachdem er nach München wechselt,  wohnt er in der Lindwurmstraße, später in der Nymphenburger Straße. 

Erstmalig tauchen Informationen zu Patentbekanntmachungen von Rüb im März 1895 auf. Das Patent für ein Zweirad mit Petroleum-Motor wird auf L. Rüb, München eingetragen. Weitere Patente folgen; spätestens ab April 1896 zieht Rüb nach Augsburg.

In der Calmbergstraße wohnt er unter gleicher Anschrift wie Christian Haab, ebenfalls Mechaniker. Zu dieser Zeit betreibt Ludwig Rüb in der Schülestraße 9a eine mechanische Werkstätte. An dieser Adresse findet sich später auch die Firma „Heinle & Wegelin“, die 1898 ihr Dreirad nach dem „System Rüb“ vorstellt. Ludwig Rüb dürfte zu dieser Zeit schon nicht mehr in Augsburg gewohnt haben. Nach seinem Weggang widmet er sich wieder der Konstruktion von Fluggeräten.

Christian Haab zieht 1898 in die Baumgartenstraße, er bekleidet nun die Funktion eines Werkmeisters.

Die Lebensgeschichte von Ludwig Rüb ist anderweitig dokumentiert, hier ist das „Journal of Aeronautical History“ und die Zeitschrift des Deutschen Museums „Kultur und Technik“ (Heft 2 1986) zu nennen. Darin wird u.a. auch von einer Anstellung Ludwig Rübs bei der Firma „Hildebrand und Wolfmüller“ und den Firmen „Rüb & Haab“ bzw. „Rüb & Wegelin“ berichtet. Leider kann ich mittels historischer Quelle nur einzelne Angaben prüfen, sodass ich mich auf obige Angaben beschränken möchte. 


Modelle:

In Patentschriften finden sich ein Motorrad und ein Tandemmotorrad. Zumindest die Fertigstellung eins Motorrads ist anhand einer Abbildung dokumentiert. 

Hierbei wird das vordere Rahmenrohr durch den Motor, das obere Rahmenrohr durch den Benzintank ersetzt. Diese Konstruktion dient der Gewichtsersparnis. Der Antrieb erfolgt über eine Kardanwelle zum Hinterrad. 

Beim Motor sind die beiden Kolben hintereinander angeordnet. Die obere Kolbenstange ist hierbei mit dem Kolbenboden des anderen Kolbens verbunden. Konstruktionsbedingt bleibt die Drehzahl begrenzt. 

Erfolgreich werden die Patente anschließend durch die Firma „Heinle & Wegelin“ in Augsburg umgesetzt. Dabei zieht man jedoch in der Produktion ab 1899 die Bauweise als Dreirad vor. 

Im Buch von Karl Reese „Motorräder aus München“ findet sich noch das im Zweiradmuseum Neckarsulm ausgestellte Motorfahrrad. Der Motor ist ein klassischer Einzylinder mit einfachem Kolben, dieses Motorfahrrad weicht in wesentlichen Punkten von obiger Beschreibung ab.  

(Zusammengestellt von: Frank Grüneboom. Januar 2024)


Quelle:
Adressbuch München 1895 1896 
Adressbuch Augsburg 1897 1898
Dinglers Polytechnisches Journal 1899
Europäische Patentorganisation
Kurier für Niederbayern 1889
Journal of Aeronautical History
Kultur und Technik (Heft 2 1986)
Mémorial du Grand-Duché de Luxembourg. 1895
Motorräder aus München – Karl Reese
Münchner neueste Nachrichten 1896 1921
Radfahr-Chronik 1896
Radfahrsport 1896


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